Soo mal wieder ein Lebenszeichen 😉
Muss mich erstmal sortieren und schreib deshalb einfach Tag für Tag:
Montag hab ich ja noch mittags gebloggt, abends gings mit Matthias und Anni noch was Trinken und zwar in der Wayne Graetzki Bar. Das ist ein berühmter Eishockeyspieler und da gibts sowas von ne geile Bar auf dem Dach, mit Lichterketten, kleinem Brunnen, Holzbänken und Sofas und das neben den Dächern Torontos. Der Hammer! Waren dann aber nich sooo lange weil ja schließlich am nächsten Tag früh aufstehen angesagt war.
Dienstag: Orientation Day! Heute gings auf zum einen Teil des York Campus, dem Glendon Campus wo das Seminar stattfinden sollte. Das is übrigens der Campus an dem ich NICHT bin sondern das is der englisch-französische Campus und mit Liberal Arts und so n Kram. Aber trotzdem sehr schön. Anni und Matthias meine treuen Pfleger haben mich dann auch abgeholt und wir sind da hochgefahren 🙂 Dort dann wieder bekannte Gesichter, denn haben uns ja schon in Deutschland in Bad Herrenalb gesehen. Wir waren mit dem OBW Programm aber nicht die einzigen, sondern noch ca. 50 Franzosen, 40 Chinesen und so 30 Inder waren auch da. Hatten aber leider nie wirklich was mit denen zu tun. Leider. Naja erstmal angekommen, die 100 Dollar bezahlt, Zimmer bezogen und schon mal ne Menge Mitleid kassiert 😉 Ich hätte über die paar Tage eine Strichliste führen sollen wie oft die Frage kam „Wie ist das denn passiert?“ oder „Was hast du gemacht?“ mit schockiertem Blick auf meine Beinschiene. Oh und ich muss auch gleichmal eine Pro- und Contraliste für mein Bein schreiben aka Krüppelbonus vs. Krüppelnachteile. Auf der Bonusseite haben wir: 1. Dir werden immer Türen geöffnet 2. Auch wildfremde Menschen fangen mit dir ein Gespräch an (z.B. gestern hat mir ein Opi seine Narben gezeigt und erzählt wie er sich da mal beim Baseball das Bein verdreht hat und beim Raquet mal das Schienbein..und seit 30 Jahren nie wieder gut geworden…fingers crossed dass das bei mir nicht vorkommen wird) 3. Dir wird alles getragen 4. Du darfst in Bussen als Erste einsteigen und bekommst in allen öffentlichen Verkehrsmitteln die besten Plätze. Aber irgendwie überwiegen wie ich finde doch trotzdem die Nachteile: 1. Längere Strecken laufen ist beinahe unmöglich danach tun dir deine Hände und dein gesunder Fuß einfach nur scheißweh 2. Einkaufen ist eine fiese Herausforderung 3. Du kannst nichts tragen (siehe Gegenteil oben) 4. Du bist auf dauernde Hilfe angewiesen. Hmm ich sehe es steht 4 zu 4…Schauen wir mal wie s weitergeht und welche Seite gewinnt 😀 Wird sich wohl bei der Arztrechnung entscheiden…Ah aber nun zurück zum Seminar, ich schweife ab. Erstmal gabs im Programm so Allgemeines zu life in Ontario von unserem Programmkoordinator. War eher gähn. Also habe ich mich dem Studium unserer Willkommenstüte gewidmet mit allerlei Broschüren und einer Trinkflasche. Nice. Dann gings zum besten Teil des Seminars: Essen! Haben schon prophezeit: so gutes Essen werden wir in Kanada nicht mehr bekommen (zumindest nicht so oft in so kurzer Zeit). Nachmittags haben wir uns noch Allgemeines zu Studieren in Ontario angehört. Mein schlimmster Satz dabei: Also wenn ihr ein Graduate Student seid (übrigens hier eine krasse 2-Klassen-Gesellschaft bei Bachelor und Master) solltet ihr nicht fehlen in eurem Unterricht, denn das ist eher unüblich und unerwünscht….verdammt! So viel zu mal kurz Schwänzen und Urlaub machen. Nächster Teil des Seminars: 3 Kanadierinnen, die in Deutschland waren erzählten uns so was wir erwarten können, was empfehlenswert is zu machen und was anders als in Deutschland. Amüsant wurde es als es um Trinken/Bars/Flirtverhalten ging. Die Mädels meinten die Kandier sind nämlich etwas offensiver. In Clubs sieht das dann so aus: Männer postieren sich am äußeren Bereich der Tanzfläche. Mädels (die übrigens so rumlaufen wie Engländerinnen und Irinnen..also mit kurzen Röckchen/Kleidchen und High Heels)tanzen in der Mitte. Ab und zu löst sich dann ein Männchen und bewegt sich von hinten an ne Frau ran. Das betroffene Mädchen hat nun die Wahl mitzumachen oder zeigt unfällig ihren Mädels im Kreis um ihr ein „C“ mit der Hand (steht für Creeper)und damit ist das Zeichen gegeben sich auffällig wegzubewegen von betroffenem Männchen. Es bleibt zu warten ob diese Vorfälle in der Realität zu beobachten sind. Das Abendessen sollte dann etwas schicker sein und hier wurden wir nun nach Tischen unserer Gastuniversitäten aufgeteilt, also auch mit Franzosen, Chinesen und Indern. Neben mir saß dann eine Französin mit der ich mich gut unterhalten habe trotz ihres eher fragwürdigen Englisch (übrigens wirklich klischeehaft bei vielen so…habe herausgefunden warum: an der Schule haben die zwar genauso viel Jahre Englisch wie wir, nur haben die da echt nur Lesen und Grammatik, die sprechen nicht im Unterricht!!). Abends gings dann für den wer noch wollte in einen Partykeller, da habens die meisten (eingeschlossen ich) es aber nicht lange ausgehalten, da der jetlag die meisten doch noch in festem Griff hatte.
Mittwoch: Ausflugtag! Heute ein schöner Tag beim Seminar. Es ging zu den Toronto Islands! Zuvor aber gabs aber noch fett Frühstück mit French Toast, Rühreiern, Speck, Kartoffeln, Bagels…krass! Und einen Vortrag über First Nations (so werden die Indianer hier genannt). War recht interessant auch wenn man sich nicht wirklich was merken konnte und anschließend gings zum besseren Teil: 2 First Nations, die traditionelle Tänze gezeigt haben und die auch später alle mitmachen konnten (zumindest die, die laufen können, hier noch ein Nachteil).Fotos folgen. Dann wurden wir alle in schöne amerikanische gelbe Schulbusse verfrachtet und ab gings zu den Islands. Also per Fähre dorthin mit schönem Blick über die Skyline. Dort leider auch erst noch ne Menge laufen und dann gings zum Kanufahrn! Hab noch stilecht ne Plastiktüte über meinen Fuß bekommen, aber Rudern konnt ich ja immerhin 🙂 War auch echt schön und das Wetter der Hammer (haben hier bisher immer an die 30 Grad gehabt und kein Ende in Sicht). Nach dem kleinen Ausflug gings noch zum Abendessen: Chinesisches Büffet! Und was für ein Büffet ey Oo das habt ihr noch nicht erlebt. Es gab einfach ALLES! Auch Sushi, Burger, Pizza, Kuchen, Torten, Früchte, Baguette, Suppen, Meeresfrüchte aller Art, Standardkram..einfach nur krass! Alle danach natürlich vollgekugelt gewesen, aber trotzdem noch an die harbourfront gerollt und dort ein gratis movie geschaut: Moneyball wers kennt. Und zurück mit den Öffentlichen (übrigens sehr erschwinglich, egal wie lange man fährt, zahlt man einfach 3 Dollar).
Donnerstag: Letzter Tag des Seminars also auch letzter Tag mit guter Verpflegung! Zum ersten Mal hab ich auch mal 6h am Stück geschlafen (wir hatten kleine Einzelzimmer übrigens)und beim Frühstück haben wir uns alle also nochmal vollegstopft 😉 Es folgte dann ein Vortrag über den Alogonquin Park (3h nördlich von Toronto)von einem der Park ranger dort mit sooo tollen Fotos!!Ich muss da hin! Nur für Deutsche gabs danach noch einen Vortrag für ein Praktikum dort ab Mitte Mai bis Ende September als park ranger und Aushilfe gerade eben auch für deutsche Touristen und man verdient 8000 Dollar!! So krass! Ich werd mich auf jeden Fall bewerben aber von uns 50 nehmen sie eben nur 1 Person. Let’s give it a try. Anschließend hieß es tschüss sagen und zurück nach Toronto. Anna (andere Mannheimer AIESECerin) kam dann mit zu mir sowie ne Freundin von ihr, Annike, die in Quebec 1 Semester studieren wird. Nachmittags haben die zwei mir dann geholfen mein starter Paket zu holen, also ein Paket von einer Deutschen, die in Kanada war und eben noch so Kram wie Bettwäsche usw. übrig hatte. Das war ein Act weil wir zuerst in die falsche Richtung gelaufen sind nachdem uns drei Leute falsch geschickt haben…grr wenn man mit Krücken unterwegs is!Aber noch geschafft und schwer bepackt sind wir also wieder zurück. Abends gab es die Herausforderung zu kochen und zwar ohne Salz (hallo wie kann man kein Salz zuhause haben?!), es gab natürlich Nudeln mit Tomatensoße 😀 Anschließend sind wir noch mit den anderen Deutschen und Jamie zum Buskerfest. Das ist ein Straßenfest mit vielen Straßenkünstlern und Ständen, wir haben uns dort einen Feuerspucker angeschaut und sind in ne Bar dort. Abends schnell ins Bettchen denn viel vor am nächsten Tag!
Freitag: Niagarafälle! Nach monatelangem Drauf-Freuen haben wirs endlich geschafft 🙂 Anna hatte die Greyhoundtickets für uns gebucht und da die Bus station hier gleich ums Eck is ging das absolut problemlos und nach 1,5h waren wir auch schon da! Man kauft dort ein Busticket und kann dann dort rumkurven mit allen Linien. Zuerst waren wir oben an den kanadischen Fällen wo das Wasser runterfällt und das war schon der Hammer!Achja und bei strahlendem SOnnenschein und 30 Grad 🙂 Anschließend lunch im Schatten im Park und dann die geile Bootsfahrt von unten an die Fälle. Wers nich weiß: Es gibt zwei „Niagarafälle“ die amerikanischen (kleineren) und die kanadischen (tolleren). Dort sind wir unten dann mit blauen Schlumpfregencapes in dem Boot hin und die Wassermassen des Sprühregens auf uns drauf!Krass!!Also echt der Hammer!Mittags noch in ein Café (ekligster Smoothie ever)und durch die Stadt gelaufen (Art kleines Las Vegas mit Spielhallen, Horrorläden, Wachskabinett und Casinos). Um 8 wäre dann auch unser Bus zurück nach Toronto gefahren, hatte aber ne dreiviertel h Verspätung wegen traffic in Toronto. Abends totfertig ins Bettchen gefallen und heut morgen sind Annike und Anna Richtung Ottawa weiter aufgebrochen und ich hab die Zeit mal wieder zu bloggen 😉 Fotos folgen in Kürze! Aber noch nicht meine, muss mir erst ein Ãœbertragungskabel besorgen für meine Kamera. Aber die von Annike versuch ich mal hochzuladen!!
Liebe Grüße!!!