„Ich hab keine Lust mehr zu laufen!“ So oder so ähnlich hab ich wohl das letzte Mal gejammert als ich als Kind in Lissabon war und ein traumatisches Erlebnis bei meinen Eltern ausgelöst habe 😉 Das hinderte mich aber nicht daran, zu meinem Geburtstag endlich aufzubrechen nach Lissabon, das auch das San Francisco Europas genannt wird. Eigentlich wars Zufall, dass es Ende Mai nach Lissabon ging, da drei Freunde dort hin wollten, der Urlaub nicht freigegeben wurde und dann doch und wir zu fünft die Stadt unsicher gemacht haben.
Spätabend gings am 27.5. mit TAP von München los und noch pünktlich vor Mitternacht bekamen Sabi und ich den Schlüssel zur Wohnung und zu einem Geburtstagsschnaps gings erst mal ins Bairro Alto, dem Kneipenviertel mit vielen engen Gassen, Bars und ner Menge Menschen auf der Straße. Am nächsten Morgen gings erst mal durch die Stadt bei perfektem Sonnenschein. Mit den schönen alten Straßenbahnen gings los und hoch zum Castello und wieder herunter ans Meer.
Und da wir noch ein bisschen müde waren von der Nacht davor haben wir uns dort erst mal zu einem kleinen Schläfchen mit der Aussicht hingelegt:
Darauf erkennt man auch die berühmte Brücke im Stil der Golden Gate Bridge in San Francisco. Und weiter gings zu einem weiteren tollen Punkt genau um die Ecke unserer Wohnung und zwar auf eine roof  top bar mit super Cocktails um den Geburtstag gut ausklingen lassen zu können. Davor aber noch ein Abendessen mit klassischen portugiesischen Speisen wie Oliven und Käse zur Vorspeise, Fisch und Kartoffeln zum Hauptgang und einem erfrischenden Vinho Verde zur Begleitung. Fantastico!
Am Abend bzw. Morgen kamen die restlichen 3 zu Besuch und die Lissabon Crew war komplett und ist erst einmal was trinken gegangen 😉 Am nächsten Tag gings bei gutem Wetter erst mal Richtung Meer und zwar nach Cascais mit der Bahn nachdem wir unser Ticketabenteuer mit herausfordernden Ticketschranken gemeistert hatten.
Auf dem Rückweg haben wir es dann auch mit kleinen Umwegen nach Belém geschafft, wo sich das berühmte Seefahrerdenkmal befindet, ein Kloster, das Weltkulturerbe ist und eine sehr feine Spezialität und zwar die Pasteis de Belém, kleine Eiertörtchen in Blätterteig, sehr zu empfehlen zu einem guten portugiesischen Kaffee.
Am nächsten Tag stand ein Spaziergang durch die Stadt auf dem Plan, was mich zum Ausgangspunkt zurückführt: Lissabon ist zwar nicht groß (etwa ne halbe Mio Einwohner), also eigentlich gut zu Fuß zu erkunden, aber auf der anderen Seite wird Lissabon auch die Stadt der 7 Berge genannt, und das nicht ohne Grund. Eben sind nur wenige Strecken und daher gibt es auch überall auf die Stadt verteilt Elevadores. Wir haben uns aber an dem Tag für die Fußvariante entschieden und wurden mit tollen Aussichten belohnt.
Inklusive eines grandiosen Selfies natürlich. Am letzten Tag als Marc und Co. da waren führten uns unsere Wege noch zum botanischen Garten Lissabons mit schönen Blumen und kleinen Schildkröten auf dem Weg:
Und gen Abend ging es zu meinem absoluten Highlight: dem Aquarium auf dem ehemaligen Expo-Geländes mit allen Gewässerarten.
An unserem letzten Tag flogen Marc, Peter und Franzi schon sehr früh, während Sabi und ich den Tag noch nutzten und Einkaufen gingen (sehr gut in der Fußgängerzone möglich und billiger als in DE) und in den Genuss des Hauptbahnhofs kamen (sehr überschaulich, wenn man ihn denn mal gefunden hat).
Nach unserem sportlichen Kurztrip hat es sich nur leider ergeben, dass 4/5 krank waren oder wurden (ich die glückliche Ausnahme) und das am Ende sogar in einem überdehnten Trommelfell bei Sabi geendet hat. Man merke sich also zwei Dinge: nicht erkältet fliegen und immer noch einen Tag freinehmen nach so einem Kurztrip 😉 Und weiteres Fazit: mit zunehmenden Alter machen Städtetrips mit langen Laufwegen und guter Gesellschaft ne Menge Spaß!