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• Dienstag, Oktober 09th, 2012

Aloha!

Ich habe überlebt. Erstes real canadian experience in weiter und kalter(!!) Wildnis überstanden 🙂 Donnerstagabend hatte ich ja noch nen Kurs, da hab ich filmen und Filme schneiden gelernt (so die groben basics)und bin noch mit paar Kommilitonen auf n Bierchen danach. Danach aber vorbildlich heim, weil ich wusste ja: 5.30 Uhr klingelt der Wecker! Horror. Nach eher unruhiger und mit wenig Schlaf behafteter Nacht gings also erstmal Richtung Treffpunkt downtown wo uns unser guide (Baz) abholen wollte. Insgesamt waren wir 11 Leute plus guide, aus Deutschland 5, 2 aus der Schweiz, 1 Brite, 1 Däne, 1 Französin und 1 Dänin. Also buntes aber supertolles Grüppchen! Baz hat uns und unser Gepäck also aufgelesen mit seinem Riesenbus und los gings in Richtung Algonquin Park (so 4h Fahrt circa). War sehr amüsant, da einfach nur Klischeemusik lief 😀 Wetter hat auch noch relativ gut gehalten am ersten Tag, würd sagen so 15 Grad und teilweise bewölkt und windig. Als wir angekommen waren haben wir nochmal die letzte Möglichkeit einer normalen Toilette genutzt und anschließend gings mit Gepäck in die Kanus. Entweder zu zweit oder zu dritt, ich hatte Glück und war im Kanu mit Rasmus, der das meiste Paddeln übernommen hat 😀 Insgesamt sind wir ca. 11km am ersten Tag gepaddelt über einen großen See, Fluß und hin zur Portage. Das bedeutet, dass man Gepäck und Kanu schnappt und zum nächsten Fluß trägt. Ich hatte echt Glück, denn die Gruppe, die am Wochenende zuvor auf Tour war, hat mir Gummistiefel empfohlen und so hat ich im Gegensatz zu vielen trockene und nicht kalte Füße 🙂 War auf jeden Fall anstrengend und so gegen spätnachmittags sind wir auf unserem ausgewiesenen Campingplatz gelandet und haben uns an Zeltaufbau gemacht, nebenan hat Baz die Küche aufgebaut. Anschließend gings ans Holzsammeln für das Campfire. Da kam mir meine jahrelange Holzerfahrung zuhause doch zugute 😉 Abends haben wir uns also alle mit Spaghetti Bolognese gestärkt, gemütlich am Lagerfeuer gesessen und gegenseitig kennengelernt und anschließend noch Würstchen gegrillt und Kuchen gegessen. Super! Allerdings wurde es schnell kalt und da kommen wir auch schon zum Knackpunkt des ganzen Abenteuers: Es war scheißkalt nachts!! Ich hatte letztendlich an: Unterwäsche, Skiunterwäsche, Hose, Regenhose, langes Oberteil, Wollpulli, Fleecejacke und Regenjacke sowie Schlafsack und es war immer noch saukalt (vor allem in der zweiten Nacht, da hatte es -3 Grad). Also Schlaf war nich so 😉 Am nächsten Morgen gabs pünktlich um 8 Frühstück: Kartoffeln, Rührei und Kaffee. Luxus!! Anschließend gings wieder mit den Kanus los und zwar zur Bieberentdeckungstour sowie zum Holz- und Steinesammeln für die Sauna 😉 Haben auch auf dem Rückweg wirklich nen Bieber gesichtet, sehr sehr süß!! Erfolgreich mittags zurück, gegessen und dann Feuer gemacht um die Steine für die Sauna zu erhitzen. Die kamen anschließend in einen Metallkäfig und darüber kam ein Zelt mit Loch in der Mitte. Baz hat noch Wasser darüber geschüttet und rein gings in die Hitze 😉 Krass irres Erlebnis! Und nach so ca. 20min gings zum Abkühlen in das ca. 5 Grad kalte Seewasser 🙂 Und das 3 Mal! Sehr cool (im wahrsten Sinne des Wortes). Abends haben wir uns wieder am campfire aufgewärmt (zwischendurch hat es immer wieder geregnet) und als es dunkel war sind 3 Kanus (darunter natürlich meins) zum midnight canoeing aufgebrochen. Also im Dunkeln unter dem klaren Sternehimmel gepaddelt. Hammer!! Sieht man natürlich viel mehr Sterne als bei uns und auch weil wir relativ weit weg waren von jeglicher Zivilisation (wobei s weiter nördlich natürlich noch schöner sein soll). Irgendwann sind auch wieder Wolken aufgezogen und wir hatten Schneeregen Oo Verrückt! Also das war meine Horrorfriernacht 😉 Achja und hab ich schon die Toilette erwähnt? Eine Holzbox auf ner Lichtung, ähnlich einem Plumpsklo, aber eben ohne Wände 😀 Achja amüsant waren noch die Bärengeschichten von Baz, der diese Wochenendtrips schon seit 13 Jahren veranstaltet. Um Bärenbesuche zu vermeiden wirft man erstmal alle Essensreste abends in den See und hängt sein normales Essen an einem Seil auf einen Baum hoch. Und das natürlich weiter weg von den Zelten, da drinnen darf man kein Essen haben. Baz meinte also schon öfters mal Bären gehabt zu haben auf dem Campingplatz aber alles harmlos ausgegangen. Elche wären zur momentanen Zeit sogar gefährlicher, da mating season is und die sehr aggressiv da sind während Bären eigentlich mehr Angst vor einem haben. Wir blieben von beidem verschont 😉 Sonntags gings also wieder ans Zusammenpacken und Verstauen in den Kanus und bei gutem Wetter gings wieder auf den Heimweg (sogar alle einen Sonnenbrand bekommen!). Als wir kurz vor dem Ziel waren wunderten wir uns wo ein Kanu denn bleibt und haben also mal ne Viertelstunde inmitten des Sees gewartet. Die anderen kamen irgendwann und meinten sie wären stecken geblieben auf einem Baumstamm inmitten des Flusses und trotz aller möglichen Versuche nicht mehr weggekommen. Nach im Kreisdrehen und anderen Manövern kamen sie aber endlich frei ohne ins Wasser springen zu müssen und das Kanu so zu befreien. Es blieben also alle trocken 😉 Auf der Rückfahrt haben wir uns alle wieder ein bisschen Zivilisation gegönnt und sind zum Subway 😉 Abends um halb 8 waren wir also wieder in Toronto und alle haben sich erstmal zuhause ne warme Dusche gegönnt 😉 Hach das war sooo gut!! Und natürlich auch was zu Essen und ab gings ins schöne warme Bettchen 🙂 Mein Schlafdefizit konnt ich allerdings nicht wirklich aufbessern, da in der Wohnung über mir jemand meinte um 5 vor 8 morgens irgendwas hämmern zu müssen..grrrr…die Wände sind hier übrigens im allgemeinen wirklich richtig dünn, kann sogar Gespräche nebenan verfolgen..Naja am Montag war auf jeden Fall das kanadische Thanksgiving gekommen! Im Gegensatz zu den Amerikanern feiern die Kanadier nämlich im Oktober aber sonst auch mit Turkey, Cranberries und Kartoffelbrei 😉 Nach Wäschewaschen, Unikram und ähnlichem gabs das auch für mich und zwar bei Sidsel in ihrem Appartment in York mit noch 17 anderen Leuten. Sehr gemütlich und superlecker! Zum Nachtisch gabs auch Kürbiskuchen, Petanusskuchen sowie schwedischer „snaps“ 😉 Sehr schöner Abend gewesen und nun steht unter der Woche wieder normaler Unikram an sowie am Freitag ein Trip zu IKEA um mal wieder nötige Einkäufe zu tätigen (Bettwäsche, Dosenöffner oder Tischdecke beispielsweise). Hoffe euch zuhause gehts im wärmeren Deutschland gut 🙂

Liebe Grüße von der wieder aufgetauten Nora

Category: Allgemein, Kanada
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2 Responses

  1. 1
    Simon 

    Moooooment… wieso hasch denn du net gepaddelt? Deine Arme waren doch net gebrochen… eigentlich müssten die doch von den Krüppelsticks gestählt sein, so dass du die perfekte Paddlerin sein müsstest…

  2. 2
    Nora 

    Hm wo hab ich gesagt ich hätte net gepaddelt? Ich hab sogar vorbildlich gepaddelt und unser Kanu war das zweitschnellste nach unserem guide!! Meine Arme und Schultern waren nämlich tatsächlich gestählt von den Krüppelsticks 😉

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