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• Samstag, September 08th, 2012

Hello nach Hause!

Es is mal wieder Samstag, es regnet draußen und daher der perfekte Tag zum Bloggen 😉 Ich war beim Dienstag stehen geblieben glaube ich. Also da war nachmittags noch eine Orientation für exchange students, die ich mir im Nachhinein hätte sparen sollen und lieber zu meinem ersten Kurs an der Ryerson hätte gehen sollen, waren nämlich dieselben Infos wie bei den Orientations davor. Grml. Hab mich aber vom Prof updaten lassen und daher weiß ich, dass ich nich viel verpasst hab 😉 Die Outline dieses Kurses klingt übrigens enorm cool (Narratives in Film, Media und nochmal was). Nächste Woche: Der Exorzist, Hannibal und das Schweigen der Lämmer. Das „Monster“ im Film. Hat mich sehr an unser Referat erinnert Helene 😉 Aber allgemein muss man sagen, krasser Aufwand hier pro Kurs. Bei jedem Kurs stehen pro Woche so in etwa 100 Seiten lesen an plus reading journal, essays oder presentations. Krasser Scheiß. Mittwoch hatte ich dann endlich meinen ersten Kurs: Current topics in social theory. Hier gings also um Soziologie, was is mind, self und society. War sehr interessant und ne schöne offene Diskussion in gemütlicher Runde (8 Studenten hihi). Abends hätte ich meinen Kurs „Cultural policy“ gehabt (von 7 bis 10 Uhr!!). Tja, hätte. Wir waren nämlich dort (ca. 8 Leute wieder), aber die Professorin nicht. Nach einer halben Stunde warten hat sich einer erbarmt und angerufen. Es hat sich herausgestellt, da wir diesen Kurs in der business school haben und dort die Kurse nächste Woche erst anfangen, haben wir auch erst ab nächste Woche Unterricht. Schön, dass uns das keiner gesagt hat. Haben den freien Abend anderweitig genutzt und sind in nen pub auf dem Campus. Hab mich gut mit einer unterhalten, die 2 Jahre in Frankreich gelebt hat und dort Englisch unterrichtet hat und einem Kanadier, der fußballbesessen war. Jap ein fussballbesessener Kanadier. Hab mich doch sehr gewundert und gefragt. Sein Vater ist Argentinier und deshalb die Passion. Das macht Sinn 😉 Kannte sogar VfB und Hoffenheim (hat nämlich nach dem nächsten Fußballclub gefragt hehe). Und wir hatten ne Diskussion über öffentliche Verkehrsmittel. Wir Deutsche finden ja, dass der Nahverkehr hier is wie in Deutschland in den 80ern. Da war der Kanadier ganz schockiert und meinte, wär doch alles ganz super in Toronto. An dieser Stelle angemerkt: Er kommt aus Ottawa (1 Mio Einwohner) und war noch nie in seinem Leben subway gefahren. Unfassbar.

Donnerstagmorgen hab ich mich zu einem längeren Spaziergang aufgemacht und bin über den Ryerson Campus gelaufen (hab hier dienstags und donnerstags Kurse, sehr angenehm, da 10min walk von meiner Wohnung aus)und zum nächstgrößeren Supermarkt um endlich mal Grundnahrungsmittel zu kaufen, die bei Jamie im Haushalt nicht vorkamen (Mehl, Gewürze aller Art, Zucker)und was hab ich noch entdeckt? Brezeln! Die tatsächlich aussahen wie normale Brezeln. Kauf ich mir vielleicht das nächste Mal, die Enttäuschung wollte ich mir am Donnerstag ersparen 😀 Donnerstagabend hatte ich ein Proseminar, das keine Punkte bringt und für mich als exchange student auch nicht verpflichtend is, aber für die anderen Masterstudenten. Hab gedacht, ich schau mir das trotzdem mal an, ab und zu gibts paar nette Termine, die interessant klingen. Dort angekommen hab ich mal das ganze Ausmaß des Studiengangs + PhDler gesehen (ca. 50 Leute). Gibt n schönes Programm von der „Fachschaft“ hier mit Pubcrawl nächste Woche, Filme schauen, Art Gallery…bin ganz entzückt 🙂 Anschließend ging noch ne Gruppe in einen nahegelegen Pub, ich musste aber leider absagen, da ich schon woanders mit den internationale verabredet war. Dort sind wir nämlich auf der Queens St West (hier sind alle Pubs) in einen Pub wo es Gratiskonzerte gibt, sehr klein und gemütlich. Dort hab ich mich mal an einem Biobier probiert, ganz nett aber ziemlich light. Freitag stand für mich mein großer Bibtag an (mein neuer Wochenplan sieht Montag und Freitag als Bibtage vor, Kurse Di, Mi, Do, Flexibilität mit Wochenendtrips vorbehalten). Die Bib dort is krass: Geht über 7 Stockwerke!! Also echt riesig. Der Luxus der Mannheimer BWLer Bib fehlt allerdings. Hab erfolgreich also Bücher für meinen Kurs am Dienstag gesucht und dort Anne getroffen, eine deutsche Geophysik PhDlerin, die mich in die Mysterien der Bib eingeweiht hat. Die geilste Nachricht des Tages: Als Graduate Student hat man automatisch 300$(!!!)auf seinem printing account. Bei nem Preis von 10 Cent pro Seite kann ich also 3000 Blätter gratis drucken. Ich bin schwer begeistert. Bin mit Anne noch nen Kaffee trinken gegangen und hab neidisch gelauscht, dass diese nächste Woche nach Calgary fliegt zu einer Arktisexpedition. Verdammt, ich studiere das Falsche. Abends beschlossen ein paar internationals auf s TIFF (Toronto Internation Film Festival) zu gehen. Dort waren aber enorme Schlangen und Tickets gibts ja schon ewig nimmer, also haben wir uns dazu entschlossen essen zu gehn. Ein paar der Anderen sind noch geblieben und haben star hunting/watching gemacht und tatsächlich Ryan Gosling und Joaquin Phoenix gesehen. Krass. Heute kommt angeblich Johnny Depp, will gar nicht wissen wie da die Schlangen sind. Muss es irgendwie schaffen, nächste Woche für irgendnen no-name-film ne Restkarte zu ergattern. Wir sind jedenfalls weiter nach chinatown zu einem Chinesen wo ich Chicken Szechuan bestellt hab. Mein Gott war das scharf!! Bin halber gestorben. Coole Sache in Kanada: Alle Portionen sind amerikamäßig riesig, also man schafft nicht alles, aber kann sich die Reste immer einpacken und hat so was für den nächsten Tag 🙂 Uncoole Sache in Kanada: Haben die Rechnung bekommen, gezahlt und wollten gehen. Kommt uns der Kellner hinterher ob das ein Witz sei, wo denn sein Trinkgeld sei. In Kanada weiß man nämlich NIE ob nun die bescheurte Steuer im Preis inbegriffen ist oder nicht und so haben 10% Trinkgeld gefehlt. Kann man das denn nicht wie jeder normale Mensch auf die Rechnung schreiben?! Ich glaube wir internationals regen uns darüber wirklich jeden Tag auf. Schwachsinn. Naja anschließend haben wir die andern Starhunter getroffen und sind in nen Pub. Unter diesen internationals waren auch Australier, fand ich sehr nett. Allerdings alle so 19,20 und die eine mit ihrer Mutter! War aber ganz witzig. Heute erledige ich bei dem Wetter Kram der noch ansteht: Waschen, Mails beantworten, Einkaufen und heute Abend kommen ein paar Internationals zu mir und wir wollen kochen 🙂 Unter anderem koreanisch, ich bin gespannt!

Liebe Grüße

Nora

Category: Allgemein, Kanada
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